Frühmahd tierschutzgerecht gestalten – Von innen nach außen mähen rettet Wildtierleben

(Berlin, 9. Mai 2012) Die Mahd von Grünland oder Energiepflanzen wie Grünroggen steht an. Besonders konfliktreich: Der Termin fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen und Grünroggen ihren Nachwuchs sicher wähnen. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor dem Kreiselmäher. Darauf machen Bundesverband Lohnunternehmen (BLU), Bundesverband der Maschinenringe (BMR), Deutscher Bauernverband (DBV) und Deutscher Jagdschutzverband (DJV) aufmerksam und empfehlen, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen oder selbst erforderliche Maßnahmen für die Wildtierrettung durchzuführen.

Effektive Wildtierrettung beginnt bereits vor der Mahd, so die Verbände. Entscheidend ist dabei, die anstehenden Grünschnitt-Termine – für Silage oder Biomasseproduktion – rechtzeitig mit dem Jagdpächter abzustimmen und die Mähtechnik dem Tierverhalten anzupassen. Die Verbände empfehlen vor allem, das Feld mit dem Grünlandschnitt grundsätzlich von innen nach außen zu mähen. So haben Feldhasen oder Fasane während der Mahd die Möglichkeit zur Flucht. Bei der Ernte der Ganzpflanzensilage verspricht die Begrenzung der Schnitthöhe auf etwa 15 bis 20 Zentimeter in der kritischen Aufzuchtzeit zusätzlichen Erfolg – gerade bei Rehkitzen, die sich instinktiv ducken.

Das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden, der Einsatz von Wildrettern oder die Vergrämung (Vertreibung) helfen, Wildtierverluste zu vermeiden. Und sie sind wichtig, um tierschutzrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen. Denn wer Verletzung und Tötung von Jungwild durch den Kreiselmäher bewusst in Kauf nimmt, kann dadurch eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz begehen, die mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden kann. Vergrämung kann kostengünstig und sehr effektiv mit Knistertüten, Flatterbändern oder Kofferradios durchgeführt werden. Bereits eine Maßnahme zur Vertreibung pro Hektar Anbaufläche wirkt, haben Experten herausgefunden.

Finanziell gefördert durch das Bundesforschungsministerium entwickeln derzeit namhafte Hersteller von Landtechnik und Elektronik ein Sensorsystem für landwirtschaftliche Mähmaschinen, mit dem künftig in den Wiesen liegende Rehkitze bei der Mahd erkannt werden sollen. Ziel des Projekts „Wildretter“ ist ein markttauglicher Prototyp für Mähmaschinen, der mit geringem Aufwand zuverlässig Kitze während der Mahd erkennt. Erste sich in Erprobung befindende Ansätze sind erfolgversprechend. Unabhängig von diesem Forschungsprojekt sind die Maßnahmen zur Kitzrettung vor dem Grünschnitt nach wie vor entscheidend.

Kontakt:
Torsten Reinwald
Pressesprecher
Deutscher Jagdschutzverband
Tel.: (0 30) 2 09 13 94 23
Fax: (0 30) 2 09 13 94 25
E-Mail: pressestelle@jagdschutzverband.de

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Bericht "Grünroggenmahd im Emsland"
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Land & Forst: Jetzt Verantwortung übernehmen
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Junge Tüftler als Retter aus der Luft
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Vortrag zum Thema Mähtod
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Steckbrief zur Verhinderung von Mähtod
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topagrar 05/2013: Grasernte: So schonen Sie das Wild!
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