Jagdschutz-Präsident beklagt „erschreckend monoton entwickelte Landschaft“ im nördlichen Emsland

Werlte. „Es ist erschreckend, wie monoton sich die Kulturlandschaft auf dem Hümmling und im Emsland entwickelt hat.“ Mit diesen Worten fasst Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV) , am Ende einer Bereisung mehrerer Jagdreviere im nördlichen Emsland seine Eindrücke zusammen. Das teilte die Jägerschaft Aschendorf-Hümmling mit.

Begleitet wurde Fischer unter anderem von Vertretern des Biotop-Fonds der Jägerschaften im Emsland und der Grafschaft Bentheim. Fonds-Vorsitzender und Vizepräsident der Landesjägerschaft (LJN) , Josef Schröer aus Lingen, warf mit Blick auf die Verhältnisse den für Naturschutz zuständigen Behörden Versäumnisse vor: „Bei verschiedenen Maßnahmen unter anderem in Naturschutzgebieten, die meist nur inselartig vorhanden sind, werden Millionenbeträge zur Verfügung gestellt, jedoch wird die Vernetzung dieser Schutzgebiete über die bewirtschaftete Feldflur auf Behördenebene vernachlässigt.“ So könnten die Schutzgebiete ihren Schutzzweck nicht erfüllen können, „von der fehlenden Beutegreiferbejagung gar nicht zu reden“.

Auch der LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke war angesichts des Ausmaßes der Biotopveränderung „relativ sprachlos“. Sein „Vize“ Schröer betonte indes, dass auf Landesebene in mehreren Regionen ein Umdenken in Bezug auf Natur- und Artenvielfalt stattgefunden habe. „Nun müssen die geeigneten Maßnahmen wie Blühstreifen auf breiter Fläche umgesetzt werden.“

Die Jäger des Emslandes und der Grafschaft Bentheim setzen bei ihren Bemühungen laut Schröer vor allem auf zwei bereits durchgeführte Vorhaben: Zum einen die Anlage von bisher 430 mehrjährigen Rückzugs- und Saumflächen (RüSa-Flächen). Zum anderen solle die Anlage von einjährigen Blühstreifen zusätzliche Nahrungs-, Rückzugs- und Ruhezonen für wild lebende Tiere und Insekten schaffen.

DJV-Präsident Fischer lobte die Bereitschaft der Landwirtschaft, gleich im ersten Jahr rund 500 Hektar in den Landkreisen Emsland und der Grafschaft Bentheim für die Anlage von ein- und mehrjährigen Blühstreifen zur Verfügung zu stellen. Hier zeige sich, dass die Initiative der Jägerschaften und des Biotop-Fonds der richtige Weg sei. Josef Schröer betonte, dass das Projekt des Fonds in dieser Größe bundesweit einmalig sei und Vorbildcharakter besitze.

Erschienen in der Ems-Zeitung am 24.07.2012

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