Jäger setzen sich für bedrohte Vögel ein

LJV Niedersachsen unterstützt Bauern bei Grünstreifen-Anlage

Einerseits müssen die Jäger eine steigende Zahl von Wildschweinen, Hirschen und Rehen ins Visier nehmen – anderseits wächst ihre Bedeutung als Schützer bedrohter Tierarten. Verstärkt will die Jägerschaft sich für Grünstreifen am Rand von Feldern einsetzen.

Der Wandel in Tierwelt und Natur zwingt die Jäger in Niedersachsen zu einem Spagat: Während die Zahl der Hirsche, Rehe, Wildschweine und Gänse in den vergangenen Jahrzehnten in die Höhe geschnellt ist und eine intensivere Jagd erfordert, werden Rebhühner, Fasane, Kiebitze und Feldlerchen immer seltener. Die Jäger setzten sich für den Schutz dieser Tiere ein und wollten ihr Engagement erhöhen, kündigte der Präsident der Landesjägerschaft, Helmut Dammann-Tamke, am Dienstag in Hannover an. Konkret geht es vor allem um Grünstreifen am Rande und zwischen Feldern, die den Vögeln Schutz und Nahrung, aber auch Blumen und Bienen eine neue Heimat bieten.

„Wir stellen fest, dass diese Arten zunehmend Probleme haben, sich in unserer Agrarlandschaft so zu vermehren, dass wir stabile Bestände haben“, sagte der Präsident der Jägerschaft. In den Kreisen Verden, Rotenburg, Emsland und der Grafschaft Emsland hätten die Jäger Bauern bereits beim Anlegen neuer Grünstreifen unterstützt – sei es mit der Bereitstellung von Saatgut oder Entschädigungsgeldern.

„Wir sind guter Dinge, dass wir ein Umdenken bei den Landwirten bewegen können.“ Der Einsatz der Jäger in Bremervörde und Verden habe gezeigt, dass die Landwirte erst die Erfahrung machen müssten, dass der Verzicht auf einen drei Meter breiten Streifen nicht schmerze. Die wiederaufblühenden Feldränder erfreuten nicht nur Spaziergänger, sie brächten den Landwirten auch Anerkennung in der Bevölkerung ein, meinte Dammann-Tamke. Darauf könnten die Bauern setzen, wenn sie Zustimmung für den Bau neuer Ställe brauchten.

Unterdessen ist die Jagd in Niedersachsen nach jahrelangen Nachwuchssorgen bei jungen Menschen wieder beliebt. „Wir haben den Trend gebrochen, die Jagd ist für junge Leute wieder attraktiver geworden“, sagte Dammann-Tamke. Die Jungjägerkurse seien gut besucht, und 20 Prozent der neuen Mitglieder seien Frauen. Der frische Nachwuchs helfe der Jägerschaft, den demografischen Wandel abzufedern und die Mitgliederzahlen stabil zu halten.

Veröffentlicht am 20.11.2012 auf Jagdnetz.de

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